Wie sich Klaus Hornung vom Trainer-Job beim SC Ichenhausen verabschiedet
Es war sein letztes Heimspiel als Trainer des Handball-Bezirksoberligisten SC Ichenhausen. Am Samstagabend, nach dem 31:28 gegen den TSV Friedberg III, verabschiedete sich Klaus Hornung vor heimischer Kulisse aus der sportlichen Verantwortung bei den Königsblauen. Elf Jahre hatte er dort das Kommando.
Nach der Begegnung trug die Ichenhauser Handball-Familie die Abschiedsparty aus der Halle in die Stadt. Hornung hat’s super gefallen. „Es war ein wunderschöner, harmonischer Abend“, sagte er im Rückblick. So war’s freilich nicht immer. Hornung hatte immer kritisch gesehen, dass sich sein persönlicher sportlicher Ehrgeiz nicht so einfach auf alle Spieler übertragen ließ. In der jüngeren Vergangenheit stellte er auch immer wieder fest, dass in der Ansprache gegenüber seiner Mannschaft nur wenig wirklich Sinnvolles beizutragen war. In diesem Sinn logisch ist deshalb, dass Hornung als Hauptgrund für seinen Entschluss zum Rücktritt angab: „Ich bin jetzt einfach leer.“
Zusammen mit dem Chefcoach zieht sich auch Lothar Buck zurück. Fünf Jahre lang war er Hornungs rechte Hand auf der Bank.
Zum Abschieds-Heimspiel kamen 150 Zuschauer in die Franziska-Ziehank-Halle, unter ihnen viele ehemalige Weggefährten von Hornung. Die Laudatio auf den scheidenden Trainer hielt Handball-Abteilungsleiter Ingmar Plettenberg. Er dankte seinem Coach für die langjährige Tätigkeit im Verein und wünschte ihm alles Gute für die Zukunft. SCI-Chef Ernst Jäger überreichte Hornung ein Abschiedsgeschenk. Die königsblaue Mannschaft lief vor dem Spiel geschlossen in die Halle ein und dankte Hornung mit herzlichen Umarmungen.
Die Handball-Partie hatte dann den Charakter eines Freundschaftsspiels. Die Königsblauen hatten immer ein paar Tore Vorsprung und brachten ihn auch sicher über die Zeit. Hornung war hinterher mit dieser Vorstellung zufrieden, nicht aber mit dem Verlauf der nun zu Ende gehenden Spielzeit. Die sei „handballerisch furchtbar“ gewesen, urteilte er – eine Erkenntnis, die ihn sicher in Teilen zum Rücktritt bewogen hat.
Nächste Woche geht es zum Saisonfinale nach Schwabmünchen. Danach wird man sich an der Günz die Frage stellen müssen, wer Hornungs Nachfolge antritt. Einen ausgemachten Fachmann wie ihn zügig und gleichwertig zu ersetzen, dürfte schwer sein.
Und was wird Hornung künftig tun? „Jetzt kann ich mal wieder mit Spaß in die Halle gehen und Handball anschauen“, gab er an. Völlig aus den Hallen der Region zurückziehen wird er sich selbstverständlich nicht. Unter anderem bot er dem SCI seine Hilfe an. „Es kann schon sein, dass ich eventuell als Torwarttrainer einmal in der Woche mit den Jungs arbeite – wenn sie Lust haben. Aber ich will nicht mehr verantwortlich sein.“
SC Ichenhausen Biller, Hitzler – Steck (6/2), Miethsam (3), Sütsch, F. Hornung (2), Lindner (6), Schößler (2), Walczer (4), M. Hornung (2), Yapicioglu (3), Dolze, Englet (3)