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Robert Mayer kehrt zum SC Ichenhausen zurück
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Das Trainerkarussell im Landkreis Günzburg dreht sich unaufhörlich, nach den Trainerwechseln im benachbarten Günzburg und Niederraunau gibt es nun auch beim SC Ichenhausen Veränderungen.
Lange suchte die Vorstandschaft nach dem passenden Kandidaten, hier gab es immer eine klare Devise: der neue Coach muss den SCI sportlich neu ausrichten und weiterentwickeln. Außerdem sollte er eine gewisse Verbundenheit zum Verein besitzen. Hier kam immer wieder ein Name ins Spiel, Robert Mayer. In vielen Abstimmungsgesprächen gelang es dann den Abteilungsleitern/Vorstand Daniel Titze, Volker Sütsch und Michael Pröbstle den Wunschkandidaten ins Boot zu holen.
Robs Mayer hat in der Günzburger Jugend den Handballsport erlernt und wechselte mit 23 Jahren zum SCI, wo er 10 Jahre bei den Männern mitspielte. Nach seiner aktiven Karriere trainierte er zwei Jahre die A-Jugend in Ichenhausen und wechselte im Anschluss zurück zum Heimatverein dem VFL Günzburg. Hier trainierte er die Landesliga Damen und schaffte mit ihnen den Aufstieg in die Bayernliga. Im Anschluss übernahm er die männliche C-Jugend und spielte mit ihr erfolgreich in der Bayernliga, nach einer dreijährigen Handballauszeit startet Mayer nun bei den Königsblauen.
Die Abteilungsleitung und Vorstandschaft wünschen Robert Mayer einen guten erfolgreichen Start in Ichenhausen und freuen sich auf die Zusammenarbeit.
Ichenhausen auf einem Abstiegsplatz Heimniederlage gegen Bobingen
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Ichenhausen Der Abstiegskampf in der Handball-Bezirksoberliga ist spätestens mit dem Start der Rückrunde voll entbrannt und mittendrin
steckt der SC Ichenhausen. Heimniederlagen gegen direkte Konkurrenten sind in einer solchen Situation verboten – umso schlechter ist es also, wenn genau das passiert. Der SC Ichenhausen unterlag dem TSV Bobingen 25:26 (10:12) und steht auf einem Abstiegsplatz. Unmittelbar nach Spielbeginn gab es schon den ersten Siebenmeter für den TSV, der nicht im Netz landete. Zwei Minuten später standen die Bobinger schon wieder am Strich, doch Keeper Manuel Laumer parierte. So fiel erst nach fünf Minuten das erste Tor durch Tobias Hornung.
Es entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel mit einer schwachen Abwehrreihe des SCI. Zu oft fand Gästespieler Thomas Pillmayr Lücken
und netzte zielsicher ein; elf Treffer gelangen ihm insgesamt.
Weniger Übersicht bewiesen die Gastgeber. Zwar stand Selahattin Yapicioglu oft frei anspielbar am Kreis, er wurde aber von seinen Mitspielern nicht gesehen. Einzig die Linkshänder Nick Unger und Istvan Walczer zeigten Wirkung, erzielten jeweils sechs Tore.
Das Spiel begann mit Verzögerung, da die eingeteilten Schiedsrichter nicht gekommen waren. Zufällig befanden sich unter den Zuschauern
Torsten Zofka und Peter Kees aus dem benachbarten Günzburg, die anboten, die Partie zu leiten und dann auch einen famosen Job machten. (zg)
SC Ichenhausen Laumer, Biller; M. Hornung,
F. Hornung (1), T. Hornung (4/1), Yapicioglu
(2), Unger (6), Schößler, Grimm,
Ahrens (2), Schubert (1), Englet (3),
Walczer (6)
Kinder stark machen
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Ich liebe Handball
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veröffentlicht am 05.01.2019 | Tags: BHV
Die Zeit hat eine großartige Kolumne von Sophie Passmann veröffentlicht, in der sie über unsere Sportart, uns Handballer und die Handball-Weltmeisterschaft spricht.
Quelle und Bild: Die Zeit, 02. Januar 2019
Ich brauche eine neue Stammkneipe. Die, die ich jetzt habe, ist eigentlich gut, der Tresen klebt angenehm, und die anderen Gäste wollen sich nicht unterhalten, aber es gibt da etwas, worüber ich nicht hinwegsehen kann: Der Wirt weigert sich, die kommenden Spiele der Handball-WM zu zeigen. Das trifft mich vor allem deshalb, weil genau diese Kneipe gleichzeitig jedes noch so belanglose Aufwärmen jeder drittklassigen Fußballmannschaft auf Großleinwand zeigt. Er könne mit Handball nichts anfangen, sagte er, und ich verstehe da leider keinen Spaß, ganz im Gegenteil, ich nehme diesen Sport sehr persönlich, mir sind Menschen suspekt, die mit Handball nichts anfangen können. Handball ist der wichtigste Sport der Welt, das wissen alle, die mal Handball gespielt haben.
Am Anfang meiner Pubertät suchte ich ein cooles Hobby und ging nach dem Ausschlussverfahren vor. Die Pferdemädchen waren langweilig, die Fußballjungs waren Idioten, und Tennis war aus Reputationsgründen ausgeschlossen, nur Schnösel spielten Tennis. Übrig blieb auf dem Dorf noch Handball, und ich war mir sicher, dass Werfen und Fangen nicht so schwierig sein könnte, also betrat ich an irgendeinem Tag im Sommer das erste Mal die Turnhalle meines zukünftigen Sportvereins. Einer der Trainer bewarf mich zur Begrüßung mit einem Ball, ich fing nicht, durfte trotzdem bleiben, und ich blieb für viele Jahre, so richtig ging ich erst, als ich nach dem Abitur wegziehen musste, und es gibt Tage, da glaube ich, dass ich immer noch nicht so richtig gegangen bin.
Einige der wichtigsten Lektionen meines Lebens habe ich beim Handball gelernt. Wie man Bälle mit nur einer Hand fängt, zum Beispiel. Dass Kniestrümpfe und kurze Hose sehr wohl cool aussehen können und dass die Fußgelenkbänder ausleiern, wenn man sie zu oft überdehnt. Ich lernte, dass es gute und schlechte Turnhallen gibt, die schlechten sind die, in denen der Hausmeister Harzverbot ausgerufen hat, weil die Paste, die Handballer auf ihre Bälle schmieren, damit sie die dann auch mit einer Hand fangen können, die Böden versaut. In den guten Turnhallen klebt alles. Genau wie in guten Kneipen.
Handball ist für mich bis heute ein Frühwarnsystem, wer mal Handball gespielt hat, ist mir nahezu immer sympathisch. Das liegt vielleicht daran, dass wir alle die gleiche Jugend hatten, wir verbrachten unsere Abende schwitzend in den Turnhallen der Republik, verloren die erste Hautschicht unserer Knie an die Böden vorm Tor und lagen sonntagabends nach dem Auswärtsspiel erschöpft auf der Couch.
Das Schönste aber ist, dass Handball charakterstark macht. Das sehen die Regeln so vor, denn es gibt auf dem Feld in keiner Sekunde auch nur einen unwichtigen Spieler. Aus jeder Position lassen sich Tore machen, damit sind alle auf dem Feld erst mal gleich gefährlich und gleich wichtig. Handball ist maximalbrutale Direktdemokratie, fordert dafür aber von den Schwachen Fleiß und von den Starken Bescheidenheit. Das erhöht den Druck und das Tempo und sorgt dafür, dass in einer Minute Handball mehr Kluges passiert als an einem ganzen Spieltag der Fußballbundesliga.
Das, was Handball einem beibringen kann, ist also heute so wichtig wie nie. Nicht unbedingt die Sache mit den Kniestrümpfen, aber die Einsicht, dass jeder in jeder Sekunde unerlässlich für das Funktionieren des großen Ganzen ist. No man is an island, keiner wirft Tore allein. Vielleicht begreift das auch noch der Wirt meiner ehemaligen Stammkneipe. Die nächste WM ist 2021. Bis dahin trinke ich halt zu Hause.
Quelle: Dieser Artikel stammt aus der ZEIT Nr. 02/2019.